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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 129

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 111. Die dritte Koalition gegen Frankreich 1805. 129 ohne seinen Willen sich nicht vollziehen. Viele kleine Reichsstände reisten nach Paris, um sich durch Bestechung und Demütigungen aller Art die Gunst des ersten Konsuls und seiner Geschäftsmänner {Xalletjrcmd) zu erwerben. Im Januar 1803 kamen die von den deutschen Fürsten gewählten Deputierten (Mainz, Böhmen, Brandenburg, Sachsen, Bayern, Württemberg, Hessen-Kassel und der Hoch-uud Deutschmeister) in Regensburg zusammen. Ihre Beratungen kamen im Februar 1803 zum Abschluß. Die Ergebnisse derselben, welchen der Kaiser, wenn auch mit Widerstreben, seine Bestätigung erteilen mußte, wurden in dem Reichsdeputations-Hauptschlutz niedergelegt. Darnach mußten die geistlichen Landesherren und die Reichsstädte das Opfer zur Entschädigung bringen. Die geistlichen Gebiete wurden verweltlicht oder „säkularisiert", die Reichsstädte eingezogen oder „mediatisiert". 4. Preuße n erhielt die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Münster, Erfurt, das Eichsfeld und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen, Goslar. Zu Bayern kamen die Bistümer Würzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Teile der Bistümer Eichstätt und Passau, ferner die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim, Dinkelsbühl, Nördlingen, Memmingen, Kempten, Kaufbeuren, Schweinfurt. Die auf diese Weise erfahrene Abrundung begünstigte seine politische Entwicklung. Badeu, Württemberg, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfürstentümern erhoben; außerdem erfreuten sich die drei ersteren auch noch einer Vergrößerung; au Baden kamen it. a. das Bistum Konstanz und die rechtsrheinische Pfalz mit Heidelberg und Mannheim. Von den geistlichen Ständen blieben nur drei bestehen: der Hochmeister des Deutschherrnordens in Mergentheim, der Großprior des Johanniterordens und der Erzbischof von Mainz; doch wurde der erzbischöfliche Stuhl, da Mainz an Frankreich kam, auf die Domkirche von Regensburg übertragen und es wurden ihm als weltliche Ausstattung das Bistum Regensburg, einige Reste des Erzstiftes Mainz (Aschaffenburg) und die Reichsstadt Wetzlar zugewiesen. Der bisherige Erzbischof von Mainz, Karl von Dalberg, erhielt noch die Würden des Reichs-Erzkanzlers und Fürst-Primas von Deutschland. — Von sämtlichen Reichsstädten behielten nur sechs ihre Reichsunmittelbarkeit: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a. M., Nürnberg, Augsburg. § 111. Die dritte Koalition gegen Frankreich 1805, 1. Während Deutschland von Stufe zu Stufe sank, endlich einem Schattenreiche glich, in welchem kein tatenkühner Wille einen Anlauf Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 9 Bestimmungen des Reichsdepu-tations-Haupt-schlusses. Napoleon I. Kaiser der Fran zosen 180j.

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 261

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 146. Ludwig I. 1825—1848. 261 Deutschtum und seines geschichtlichen Sinnes ist der Umstand anzusehen, daß er im Jahre 1838 den bisher nach Flüssen benannten acht Regierungskreisen eine Bezeichnung gab, welche die Eriuueruug an die Vergangenheit der einzelnen Volksstämme wach erhalten sollte (Ober-, Niederbayern, Pfalz, Oberpfalz und Regensburg, Ober-, Mittel-, Unterfranken und Aschaffenburg, Schwaben und Neuburg)? 3. Was Ludwig I. als Regent wirkte, tritt uns in vielen Spuren entgegen. Eine seiner wichtigsten Regierungshandlungen war die Einführung der Landrüte (1829). In ihnen schuf er eine Körperschaft (Vertreter der unmittelbaren Städte, der Distriktsgemeinden, des Großgrundbesitzes, der katholischen und protestantischen Geistlichkeit und der Universitäten), welche alljährlich über die Angelegenheiten der einzelnen Kreise beraten und Beschluß fassen, durch welche also der Anteil des Volkes an der Verwaltung erweitert werden sollte. 4. Große Sorgfalt wandte der König der Landwirtschaft, der Industrie und dem Handel zu. Er gründete Landwirtschafts-, Gewerbe- und polytechnische Schulen, erwirkte den Anschluß Bayerns an den Pren-ßisch-dentschen Zollverein (1834, § 131), erbaute einen König Ludwig l. von Bayern. Kanal zur Verbindung der Donau mit dem Main (Ludwigskanal, 1836—1846), betrieb mit Eiser die Erweiterung des Eisenbahnnetzes (1844 Eröffnung der ersten bayerischen Staatseisenbahn Nürnberg-Bamberg; Nürnberg-Fürth und München-Augsburg waren Privatbahnen) und legte den Grund zu der nach ihm benannten rasch aufblühenden Rheinstadt Ludwigshafen (1843). 5. Sehr verdienstvoll und erfolgreich waren des Königs Bemühungen um die Förderung der Wissenschaften. Schon ein Jahr nach seinem Regierungsantritt verlegte er Bayerns älteste Universität von Landshut nach München (1826) in der klaren Erkenntnis, daß dort, wo die reichhaltigsten naturwissenschaftlichen und historischen Sammlungen waren und wo eine größere Anzahl von Gelehrten, Künstlern und Schriftstellern lebte, ein besserer Boden für das Ge- Einführung der Landräte. Förderung von Landwirtschaft, Industrie und Handel. Förderung der Wissenschaften.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 253

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 144. Karl Theodor. Maximilian Iv. Joseph. 253 städter Professor Weishaupt gestifteten Geheimbund der Jllnrni-naten aufhob (die Jlluminaten, d. i. die Erleuchteten, v. liunen = Licht, suchten eine bloße Vernunftreligion an die Stelle des positiven Christentums zu setzen und verfolgten, wie man annahm, unter der Maske der Aufklärung staats- und kirchenseindliche Absichten) und eine strenge Zensur der Bücher einführte. In die Regierungszeit Karl Theodors fällt der I. Koalitionskrieg, 1793—1797 (§ 108). Der Kurfürst fchloß sich den Verbündeten an. Ein franzöfifches Heer drang unter Jourdan vom Niederrhein durch Franken nach der Oberpfalz, ein anderes unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben gegen München vor (1796). Bayern hatte fchwere Drangsale zu erdulden, wenn auch die Feinde durch Erzherzog Karl wieder aus dem Lande geschlagen wurden. Im Frieden zu Campo Formio (1797) gab Österreich seine Einwilligung zur Abtretung des linken Rheinufers, also auch der bayerischen Pfalz, an Frankreich. — Karl Theodor ergriff auch im Ii. Koalitionskrieg (1799—1801) die Partei der Verbündeten, starb aber, noch ehe der Krieg recht zur Entwicklung kam, im Februar 1799. 6. Der nächstberechtigte Erbe von Bayern und Pfalz war Maximilian Iv. Joseph, 1799—1806 (1825), aus der Linie Zwei-brücken-Birkenfeld-Bischweiler. Er war der Sohn des 1767 verstorbenen kaiserlichen Generalfeldmarschalls und Pfalzgrafen Friedrich Michael, hatte eine Zeitlang im französischen Heer Dienste getan und war nach Ausbruch der Revolution von Straßburg nach Mannheim geflohen. Im März 1799 hielt er seinen Einzug in München. Da ihm der Ruhm eines leutseligen Mannes von seltener Herzensgute und von bürgerlich einfachen Sitten vorausgegangen war, so knüpfte man an feine Person einen frohen Ausblick in die Zukunft und empfing ihn mit lautem Jubel. Aber noch waren die Bedingungen für ein eifriges Wirken zum Besten der Untertanen nicht gegeben. Der Ii. Koalitionskrieg war eben entbrannt (§§ 109 und 110). Mitten zwischen die streitenden Mächte hineingestellt, trat Maximilian Joseph auf Österreichs Seite. Moreau fiel in Bayern ein, besetzte München und besiegte am 3. Dezember 1800 bei Hohen-linden (östlich von München) ein österreichisch-bayerisches Heer unter dem Erzherzog Johann. Im Lüneviller Frieden (1801) wurde tue Vereinigung der Pfalz mit Frankreich vom Reiche anerkannt. Zwei Jahre darauf aber, 1803, erhielt Bayern auf Napoleons Betreiben durch den Reichsdeputationshauptschluß (§ 110, 3) einen bedeutenden Gebietszuwachs: die Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, Freising, auch Teile von Eichstätt und Passau; ferner 13 Reichsabteien (Kempten re.) und 1^5 Reichsstädte, darunter Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nordlingen, Rothenburg o. Tbr., Derl.koalitions- krieg. Maximilian Joseph 1799—1806 (1825). Ii. Koalitionskrieg.

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 256

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einteilung Bayerns in 8 Kreise 1817. Selbstverwaltung der Gemeinden 1818. Verbesserung der Lage des Bauernstandes. 256 Xi. Bayerische Geschichte. jene Zeit dank dem nimmermüden Wirken des edlen Regenten eine für die innere Entwicklung des Staates außerordentlich fruchtbare Periode. Es erfolgten tiefeingreifende, aber zeitgemäße Umgestaltungen anf dem Gebiet der Verfassung und Gesetzgebung, ferner erfuhren die wirtschaftliche Regsamkeit des Volkes, sowie das Schulwesen, Wissenschaft und Kunst eine mächtige Forderung. Der einflußreichste Ratgeber des Königs bei allen organisatorischen und gesetzgeberischen Maßnahmen war bis 1817 sein Minister Joseph von Montgelas (t 1838). 4. Nachdem der Territorialbestand Bayerns endgültig bestimmt war, war es dem König darum zu tun, die neugewonnenen Landesteile durch feste Ordnungen mit den alten Provinzen zu verbinden und aus beiden einen einheitlichen Staatskörper herzustellen. Zu diesem Zwecke teilte er 1817 das Land in 8 nach Flüssen benannte Kreise: in den Jsarkreis (Oberbayern), Oberdonaukreis (Schwaben und Neuburg), Unterdonaukreis (Niederbayern), Regenkreis (Oberpfalz und Regensburg), Rezatkreis (Mittelfranken), Obermainkreis (Oberfranken), Untermainkreis (Unterfranken und Aschaffenburg), Rheinkreis (Pfalz). An die Spitze jedes Kreises ward als oberste Verwaltungsbehörde die Kreisregierung und als oberste Behörde für die Rechtspflege ein Appellationsgericht gestellt. Als höchste vollziehende Behörde des Staates galt das Gesamtministerium, welches sich in fünf Abteilungen gliederte: in das Ministerium des Kgl. Hauses und des Äußern, der Justiz, des Innern, der Finanzen, des Krieges; später kam noch das Ministerium des Innern für Kirchen- und Schul-angelegenheiten dazu. 5. Den Städten und Dörfern verlieh der König eine würdigere Stellung. Er räumte ihnen durch das Gemeindeedikt vom Jahre 1818 das Recht ein, ihre Obrigkeiten zu wählen und ihr Vermögen selber zu verwalten. Durch diese Maßregel wurde das Selbstbewußtsein der Untertanen gehoben und die innere Regsamkeit der Gemeinden gesteigert. Ein besonderes Anliegen war dem Monarchen die Mehrung des Volkswohlstandes und eine gerechte Verteilung der Staatslasten auf die einzelnen Bevölkerungsklassen. Um in dieser Beziehung vollkommenere Zustände herbeizuführen, unterwarf er 1808 auch den Adel und die Geistlichkeit, die bisher von jeder Abgabenpflicht frei waren, der Besteuerung, gewährte er den Bauern die Möglichkeit, die den Gutsherren gegenüber zu leistenden Frondienste abzulösen, hob er endlich die dem Christentum und der Humanität widerstrebende Leibeigenschaft auf. Der Förderung der Landwirtschaft dienten ferner die in Schleißheim, Weihenstephan und in Triesdors (bei Ansbach) errichteten Musteranstalten, sowie das 1810 anläßlich der Vermählung

5. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 57

1874 - Erlangen : Deichert
Dritte Periode, 1273—1517. I. Deutschland. 57 1495), Reichs kammergericht (in Frankfurt, 1530 in Speier, 1690 in Wetzlar). 1512 zehn Landfrie- 1512. denskreise (öftcrr., bayer., sack s., fränk., oberrhein., niederrhein., bürg., westf., obersächs., niedersächs. Kreis).— c) Philipp der Schöne, Max' I. Sohn, vermählt mit Johanna, Tochter und Erbin Ferdinanb's von Aragonien und Jsabella's von Casti lien; Phi-lipp's Kinder: Karl und Ferbinanb; letzterer vermählt mit Anna, Sckwester Lnbwig's Ii., des letzten Königs von Ungarn und Böhmen. S. 31. C. Innere Werhättnisse Deutschlands. 1. Im Reich: weitere Abnahme der kaiserlichen Mackt gegenüber den Reichsstänben. Faustrecht. Vehm-g eri ch te (in Westfalen). Sckwinben des ritterlichen Geistes (Söldnerwesen, Lanbsknechte). Wachsthum der Städte: der Hansa (Lübeck, Köln), der oberbeutschen Städte (Straßburg, Basel. Ulm, Augsburg, Regensburg); schwäbischer Stäbtebunb um 1377. ' Be- 1377. brückung des B auernstanb es durch den Abel. 2. In der Kirche: Abnahme der christlichen Zucht bei Geistlichkeit und Volk. Mystiker (Tauler in Straßburg, j 1361; die Brüber vom gemeinsamen Leben; Thomas von Kempen, f 1471). 3. Wissenschaften gepflegt auf Universitäten (Prag 1348, Wien 1365, Heibelberg 1386, Leipzig 1409, Jngolstabt 1472, Wittenberg 1502 u. a.); durch die classischen Stubien der Humanisten (Agrlcola, Reuchlin t 1522, Erasmus f 1536). 4. Verfall der Poesie. Meistersang (Hans Sachs

6. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 47

1791 - Erlangen : Bibelanst.
part und Leidersdorf Rheinzölle angelegt sind/ sie ist befestiget, hat 12202 Einwohner, c) Ehrenbreitstejn, eine Festung auf einem stei- len Felsen, gegen Coblenz und der Mündung der Mosel über. 6) Zu Selter oder Niederselters ist ein Ge- sundbrunnen, dessen Wasser so berühmt ist, daß Wahrlich über eine Million Krüge verführt werden, e) Die Aemter Grimburg und W i t l i ch haben die schönsten Kupferbergwerke, daß Amt Dhaun Sil- der, und die Eisenwerke im Amte Montabaur werden für die beträchtlichsten gehalten. 3, Das Erzsiift und Churfürstenthum Co ln, Churfürst Maximilian, Erzherzog von Oestreich, geb. 1756. kathol. Relig., es besteht «) aus dem eigentlichen Erzstift, daß ein schma- ler Strich Landes am der Westseite des Rheins ge- gen Norden von Trier ist, groß 132 Quadratmeilen. Einwohner gegen 222222. Im südlichen Theile ist Weinbau. Der nördliche oder das Niederstift, dem dieser fehlt, legt sich daher mehr auf Getreide-und Flachsbau. Es giebt auch viele Mineralien, insbe- sondere sind Kupferbergwerke im Gange. 3) Bonn, die Churfürstliche Residenz am Rhein, mit einem schönen Schloß, Einwohner 11222, hat wenig Handel, ist befestigt, hier ist nun auch eine Universität. b) Poppelsdorf ist zwar ein Dorf, hat aber Fa- yance- und Tuchfabriken und Seifensiedereyen und ein Lustschloß. c) Zu Andernach ist ein Zoll, der von den Holz- flößen, die hierdurch nach D 0 r d r e ch t gehen, und

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 48

1791 - Erlangen : Bibelanst.
48 andern Maaren gehoben wird, dergleichen Zölle auch zu Kempen und Udingen sind. ß) Aus der Grafschaft Recklinghausen, wo Flachsbau ist, und auch viele Leinwand gemacht wird. y) Aus dem Herzogthum Westphalen, ungefähr 70 Quadratmeilen groß, an der Ruhr, die in den Rhein stießt. Einwohner gegen iooooo. Der fruchtbarste Lheil liegt in Norden, hat Getraidebau, Viehzucht, Salzquellen. Die mit treflichen Waldungen bedeckten Berge liefern Holz, auch Eisen, Kupfer, Blep, Gall- mey Silber. Es sind daher auch Bergwerke bey Arensberg, Brilon u. f. Ausgeführt wird haupt- sächlich Holz, ingleichen Flachs, Garn, Eisen, Blep, Kupfer und einige andere rohe Erzeugnisse. Kohlen- Lrennen und Fuhrwerke geben den Einwohnern die mei- ste Nahrung. d) Arensberg, die Hauptstadt an der Ruhr. Brilon. 4. Die Pfalz am Rhein, oder diedb e r p f a l z, Churfürst Carl Theodor, geb. 1724., kathol. Religion, die Einwohner meistens Lutheraner und Reformrrte, groß 150 Quadratmeilen. Einwohner 900000, über- aus fruchtbar und angenehm, hin und wieder sehr der- gicht. Getraide, Baumfrüchte, worunter Kastanien und Nüsse weit verführt werden, Wein von der besten Gat- tung, Loback, Seide, Krapp, Rhabarber, Hanf und Flachs, Holz, Schaafe, Pferde, Quecksilber, Gold, das aus dem Rheinsande gewaschen wird, Kupfer, Bley, Salz, Steinkohlen, Granit, verschiedene Marmorarten sind die vornehmsten Erzeugnisse, s) Mannh e i ui, liegt am Zusammenfluß bei Neckars und Rheins, Residenz des Chursürsten, ehe sie nach Abster- den des letzten Chursürsten von Bayern nach München verlegt worden ist; sehr regelmäsig gebaut und stark befe- stigt, Einw. 25000, Ausser andern Anstalten zur Beförde- rung

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 57

1791 - Erlangen : Bibelanst.
57 «¿.aer-flu —ar- lischen Bischof hat. Es hat viele Heide, Sand, Moor und Gebirge, worinn Steinkohlen gefunden werden. Man findet auch Marmor, Kalkstein, Silber, Eisen, Crystalle, Salzquellen. Viel Leinwand wird von den Landleuten aus Flachs und Hanf gemacht und verführt. Es wird auch viel Garn ausgeführt. Durch diese aus- führbare Waaren und die Auswanderungen der Ein- wohner wahrend der Sommerzeit nach Holland zum Arbeiten, wird vwlgeld ins Land gebracht, wodurch sie ihren Mangel an Getreid und nöthigen Vieh abhelfen können. a) O 6 nabrück, die Hauptstadt an der Haase, hat einen an-ehn, liebelt Handel nur Leinwand, auch Leinen - Tuch - und Wo!« lenweber. In dieser Sradr und zu Münsterwurdelbqnjder sogenannte westphäinche Friede geschloffen, der dem verderoli-- chcn dreysigjädrlgen Krieg einlnde machte,und den Plvtestun-- rischen Standen Deutschlands mit den Katholischen gleiche Rechte verschafte. d) Zu Dissen ist ejn Salzwerk, das dem Churfürsten von Hannover gehört» " ' b. Bißthum Paderborn besitzt der jetzige Bi- schof von Hildesheim, groß 54quadratmeilen, Einwoh- ner iooooo, ist fruchtbar, treibt Ackerbau, noch mehr aber Viehzucht. Von den Erzeugnissen, Getreide, Hanf, Flachs, das zu Garn gesponnen wird , Wolle, Haute, Vieh u. fi wird viel ausgeführt. Es giebt auch ergiebige Eisen - und Bleygruben. s) Paderborn ist die Hauptstadt, bat Leinennia» nufakruren, eine Universitär und ein schönes Schloß/ worinn der Bischof wohnet. b) S a l z k o t t e n ein Städtchen mit einem Salzwerk- 9. Fürstenthum Minden, an der Weser, groß 24 Qm., Einwohner 57000, gehört dem König von Preussen, hat guten Ackerbau der vielen dürren Gegenden ohnerachlet, so daß jährlich viel Getreide versendet wird. Garn und Leinwand sind auch Reichthümer dieses Landes. D 5 3) Mindkns

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 58

1791 - Erlangen : Bibelanst.
58 al M {!t bett,, die Hauptstadt, nährt sich vott der Landwirtsi- fchaft, Schi'ffarch aüf der Weser, die von Zöllen freist, Ge, treide- und Garnhandel- Die Juckersiedeecy versorgt verschie- dene Provinzen. Hier ist eine schöne Domkirche. 1>) Zu Bölhorst, ohnweit Minden, ist ein Steinkohlenberg- werk. io. Fürstenlhum Ästfrießland, gehört dem König von ipreussen, groß 54 Quadratmeilen, Einwoh- ner 104000, ist sehr eben und niedrig, und wird durch Deiche gegen den -Einbruch der Nordsee gesichert. Statt des Holzes, das doch nicht ganz mangelt, bedient man sich des Torfs, der hauptsächlich aus den Mooren, die Mitten im Lande liegen, gestochen und auch ausge- führt wird. Viehzucht nebst Fischerei) ist die vornehm- ste Nahrung, Speck, Butter und Kaft werden verschickt, Pferde werden ausgeführt. Die Emder Hermgskompag- Nie, welche ungefehr 4 Bimsen (Fahrzeuge) jährlich aus- rüstet, versieht einen Theil der preußischen Lander mit Heringen. Von den Manufakturen ist die Leinwand- manufaktur in Leer die wichtigste. Aus der Thon- oder sogenannte Porterde werden Tobackspfeijfen ge- macht , die den Holländischen an Güte gleich kommen, 2) Lnr d tu, dir vornehmste Sradt a>n Lnsstnß der Emü in die Nordiee ist befestigt, mit eenem Hafen, treibt tseehandcl, har Zwirnmühlcn, Oehlmühlen, Srrumpfwirkereyen u. f° «u'h Schiffswerfre. d) Aurich die ehemalige Hauptstadt mit eiuem Schloß- c) Morden mit einem Seehafen. 11. Fürstenthum Mors, ein sehr kleines Land- chen an der Westseite des Rheins, sieht unter preußi- scher Vothmäßigkeit, hat einen sumpfigen und mo- rastigen Boden, der durch den Fleiß der Einwohner mbar gemacht wird. H Krefeld, die vornehmste Stadt, ist gut gebaut, wo wichtige Seidenmanufakruren, auch andere vo» Sammet, wollenen und baumwollenen Zeugen u. f. sind, und viel Handel getrieben wird, der durch den Fleiß der Meiilivnn ren in Aufnahme gekommen ist. Mors, die Hauptstadt des Furstenthums, mit einem Schloß. . 12. Graf-

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 8

1791 - Erlangen : Bibelanst.
I Milternacht an die Ostsee und Schleswig/ gegen Mor- gen an Preuffen, Polen und Ungarn, gegen Mittag an den venetiamschen Meerbusen, die Schweitz, und gegen Abend an Frankreich, Holland und die Nordsee. Die Oberfläche desselben beträgt ohngefähr 11112 ^uadratmeilen. Die Witterung ist meistens gemäßigt, has Land größtentheils fruchtbar und vortrestich ange- hauet. Sechs schiffbare Flüsse durchströmen Deutsch- land ; sie sind: die Donau, der Rhein, der M a i n, hie Elbe, die Weser, welche imcalenbergischen aus hen vereinigten Flüssen, Werra und Fulda, ent-, stehet, und die Oder. 3) Deutschland besteht aus vielen grossen und klei- nen Staaten, davon zwar die meisten ihre eigene Regie- rungsform haben, aber doch alle mit einander durch ein gemeinschaftliches Oberhaupt, den römisch deutschen Kay- ser, verknüpft werden. Die Oberhäupter aller dieser verbundenen Staaten heissen diereichsstand e, deren in Regensburg sich, beständig aufhaltende Abgeordnete hen immerwährenden Reichstag ausmachen. 3) Diese Reichsstände werden m Ansehung der Re- ligion in k a th01ische und protestantische, in Ansehung des Standes aber in geistli ch e und w e l t- liche abgetheilt. Unter die geistlichen Stände gehören: die Eyzbifchöffe, Bischöffe, Aebte, Aobtissiw n e n und P r ö b st e, imb unter die weltliche n: der Kay ser, die Churfürsten, Herzoge, Mark- grafen, Fürsten, Landgrafen, Grafen,. Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer. Man muß aber hiebey merken, haß einige Erzbischöffe zugleich Churfursten; manche Bischöffe und Aebte aber Wgleich Fürsten des Reiches sind. 5) Der
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